Die Stadt als hydrologisches System im Wandel – Schritte zu einem anpassungsfähigen Management des urbanen Wasserhaushalts
SAMUWA ist ein Verbundforschungsvorhaben innerhalb der BMBF-Fördermaßnahme "Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung" (BMBF-INIS), an dem das wfz mit den Instituten ISWA, IWS und ILPÖ beteiligt ist. Hintergrund des Projektes ist die Erkenntnis, dass die städtische Wasserinfrastruktur zukünftig einem Wandel der Randbedingungen ausgesetzt sein wird. Dabei werden globale Trends wie der Klimawandel und demografische Veränderungen von stadtspezifischen Randbedingungen wie dem Umgang mit überflutungsgefährdeten Wohngebieten überlagert. In der Siedlungsentwässerung wiegen solche Entwicklungen besonders schwer, da sie derzeit auf sehr unflexible Systeme treffen. Im Vorhaben SAMUWA werden Wege aufgezeigt, die bisher statischen Ansätze in Planung und Betrieb von Entwässerungssystemen zu einem anpassungsfähigen dynamischen Management zu führen.
Die Landesregierung Baden-Württemberg erarbeitet derzeit eine Anpassungsstrategie an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels. Dafür wurde zunächst die Bandbreite der zukünftigen Entwicklung des Klimas unter Heranziehung von etwa 30 regionalen Klimaprojektionen abgeschätzt. Basierend auf diesen „klimatischen Leitplanken“ wurde für verschiedene Handlungsfelder über Vulnerabilitätsanalysen die Verwundbarkeit des Landes gegenüber dem Klimawandel untersucht. Hierzu hat das wfz ein Gutachten für das Handlungsfeld Wasserhaushalt erarbeitet, auf dessen Grundlage Handlungsziele sowie Anpassungsmaßnahmen und –optionen abgeleitet werden können.
Mit dem Vorhaben soll abgeschätzt werden, wie sich der Klimawandel auf das Entlastungsverhalten von Mischkanalisationen in Baden-Württemberg auswirkt. Darüber hinaus sollen Maßnahmen, mit denen sich eventuelle Mehrbelastungen reduzieren lassen, ebenfalls unter dem Einfluss des Klimawandels bewertet werden. Kern der Untersuchung sind Langzeitsimulationen mit Schmutzfrachtmodellen, die an verschiedenen fiktiven und realen Entwässerungsnetzen durchgeführt werden. Als Eingangssignal dienen Niederschlagsdaten für die Zukunft, die mit dem Programmsystem NiedSim-Klima generiert werden.
Entwicklung und Anwendung eines strategisches Gewässermanagementsystems
Ziel ist die exemplarische Entwicklung und der Einsatz eines strategischen Gewässermanagementsystems für die Untersuchungsregion. Es besteht aus einem angepassten Monitoring-, Bewertungs- und Entscheidungsfindungsmodul. Zentral ist die Beurteilung, wie verschiedene Maßnahmen und Szenarien auf die Ökosystemdienstleistungen wirken, die vom Wasserkreislauf beeinflusst werden. Verschiedene Modelle werden für den lokalen Einsatz angepasst und somit ihr Anwendungsspektrum erweitert. Neuartige Mess- und Probentransportmethoden werden in der Praxis getestet.
m Rahmen des Projektes "Nassy" werden zusammen mit den Schülerinnen Experimente und Veranstaltungen durchgeführt, die darauf abzielen den Schülerinnen frühzeitig und auf hohem Niveau das Arbeiten im Wasserbereich näher zu bringen. Spannende Fragestellungen werden aufgezeigt und näher erläutert. Angesprochen werden hierbei Schülerinnen der Klassenstufen 7-10.
Durch das Verbundprojekt living Landscapes China (LILAC) sollen die Wirkungen der Landnutzung am Beispiel einer Agrarlandschaft im südwestchinesischen Bergland durch die Bereitstellung eines strategischen Werkzeugs vohergesagt werden.
Miniturbinen in der Wasserversorgung
In Kooperation mit der Landeswasserversorgung, Bodenseewasserversorgung und der EnBW startet im Dezember 2010 das Projekt Miniturbinen in der Wasserversorgung mit dem Ziel, die hohen Wirkungsgrade der wasserbetriebenen Kraftanlagen auszunutzen und diese in Systemen der Wasserversorgung einzusetzen. Die Miniturbinen werden an Übergabepunkten von Wasserversorgungseinrichtungen eingebaut. Die erzeugte Energie kann in das Netz der Energieversorger eingespeist werden.